2002

14. April 2002:

Das Recital von Helmut Wildhaber mußte leider wegen Erkrankung des Sängers abgesagt und auf  25. August, 11 Uhr, verschoben werden.

 

3. Mai 2002: Till Fellner, Klavier solo

Enthusiastischer Beifall trotz eines diesmal nicht restlos kooperierenden Flügels, der ein Quietschen des rechten Pedals entwickelte und auch durch zwei Versuche, dies zu reparieren, davon nicht abzubringen war.

Ludwig van Beethoven:
Sonate C-Dur op. 53 "Waldsteinsonate"

Olivier Messiaen:
Petites esquisses d'oiseaux

1. Le rouge-gorge
2. Le merle-noir
3. Le rouge-gorge
4. La grive-musicienne
5. Le rouge-gorge
6. L'alouette des champs

Franz Liszt:
Années de Pélerinage, Premiere Année - Suisse

Chapelle de Guillaume Tell
Au lac de Wallenstadt
Pastorale
Au bord d'une source
Orage
Vallee d'Obermann
Eglogue
Le Mal du Pays
Les cloches de Geneve

 

25. Mai 2002: Altenberg Trio Wien

Als willkommene Vorbereitung für eine neue CD-Produktion spielte das weltberühmte Klaviertrio vor ausverkauftem Saal beide Klaviertrios von Saint-Saens. Ein bei uns oft nicht ausreichend ersnst genommener Komponist wurde vor unserem Publikum, das begeistert mitging, ins rechte Licht gerückt.

Joseph Haydn:
Trio B-Dur Hob XV/20

Camille Saint-Saëns:
Trio Nr. 1 F-Dur op. 18
Trio Nr. 2 e-moll op. 92

16. Juni 2002: Birgid Steinberger (Sopran) und Eduard Kutrowatz (Klavier)

Eine Sternstunde war Birgid Steinbergers Liederabend. Es zeigte sich, daß sich in unseren Konzerten ein weitgehend eigenständiges Lied-Publikum eintwickelt hat, welches der Sängerin und ihrem einfühlsamen Begleiter zurecht zujubelte. Birgid Steinbergers Ausdruckskraft bei perfekter Führung ihrer wunderbaren, hellen Stimme suchen wohl auch ihresgleichen! Zwischen zwei Schubert-Zugaben wurden die beiden Künstler noch mit Geschenken belohnt (Schubert Liederzyklen, verkleinerte Nachbildungen der Originalausgaben von Heinrich Kralik, Verlag Steyrermühl, Wien für die Sängerin und Jacob Adlund: Anleitung zur musikalischen Gelahrtheit, 1758, Faksimile-Nachdruck Bärenreiter-Verlag Kassel und Basel, 1953 für den Pianisten).

Wenige Tage später wurde das gleiche Programm auch in Wien dargeboten. Die Rezension in "Die Presse" vom 22.6.2002 gilt in gleicher Weise auch für unsere Konzert:

Große Liedkunst: Man höre und staune!

Birgid Steinberger ist als quirliges Bühnentalent längst ein Liebling des Wiener Opernpublikums. Jetzt sang sie im Bösendorfersaal Lieder - und das war schlicht grandios.
VON WILHELM SINKOVICZ

Grandios schlicht war es auch. Als Steinberger, von Eduard Kutrowatz grundmusikalisch begleitet, im zweiten Teil Mahler und Volksliedbearbeitungen von Brahms sang, standen manchen Hörern die Tränen in den Augen. So natürlich, so echt empfunden ohne Gekünsteltheit gelingt das kaum einem Sänger.

Das liegt wohl daran, daß Birgid Steinberger ihren schönen Sopran perfekt beherrscht. Der Abend hätte auch unter dem Motto stehen können: Wie singe ich richtig. Allein die Sicherheit, mit der sie Stimmtimbre, Stil, Phrasierung zwischen Schubert und Hugo Wolf "umzupolen" versteht, ist stupend. Was sie an Textdeutlichkeit, blühender vokaler Linienführung und Vielfalt der charakterisierenden Farben leistet, ist beinahe singulär, erinnert an Zeiten, in denen das Liedersingen noch nicht zwischen sogenannten "typischen", mehrheitlich eintönig farblosen Spezialisten und nebenerwerbsmäßig (und unbotmäßig ungeschlacht) aktiven Opernstars aufgeteilt war - sondern feinsinnig differenzierende Kunst.

Franz Schubert (1797-1828)
Im Freien, D. 880 (1826)
An den Mond, D. 259 (1815)
Auf dem Wasser zu singen, D. 774 (1823)
An die Nachtigall, D. 196 (1815), op. posth. 172 no. 3
An Silvia, D. 891, op. 106 no. 4 (1826)
Suleika I, D. 720 (1821), op. 14 no. 1

Hugo Wolf (1860-1903)
Wie glänzt der helle Mond so kalt und fern
Der Knabe und das Immlein
Nixe Binsefuß
Elfenlied
Blumengruß
Gleich und gleich
Frühling übers Jahr

Johannes Brahms (1833-1897)
Ständchen, op. 106 no. 1 (1886?7)
Bei dir sind meine Gedanken
Feldeinsamkeit, op. 86 no. 2 (1879?)
Wie Melodien zieht es mir, op. 105 no. 1 (1886)
Das Mädchen spricht, op. 107 no. 3 (1886)
Die Sonne scheint nicht mehr, WoO. 33
Trennung, op. 97 no. 6 (1885)
Feinsliebchen du sollst, WoO. 33
Och Mod'r, ich well en Ding han, WoO. 33

Gustav Mahler (1860-1911)
Hans und Grete
Ich ging mit Lust durch einen grünen Wald
Rheinlegendchen
Wer hat dies Liedlein erdacht?

Zugaben: Franz Schubert:
Seligkeit, D. 433
An die Musik, D. 547

29. Juni 2002: Allan Fuller (Klavier)

Der Bruder unseres Hammerflügel-Spezialisten Richard Fuller gab im ausverkauften Saal einen umjubelten Klavierabend, der besonders von stark ausgeprägter interpretatorischer Eigenständigkeit geprägt war. Besonders hervorzuheben ist sein Debussy und der krönende Abschluß, die f-moll-Ballade von Chopin. Unser Imperial-Flügel trug besonders bei Debussy (er stammt aus jener Zeit) nicht unwesentlich dazu bei. Der berühmte cis-moll Walzer von Chopin war als Zugabe zu hören.

L.v. Beethoven:
Sonate No. 3 in C-Dur, op. 2/3

C. Debussy:
aus den Préludes:
La Cathedrale engloutie
aus den Images:
I- Reflets dans l’eau
II- Hommage a Rameau
III- Mouvement

F. Chopin:
aus den Etüden:
op. 10/3 in E-Dur
op. 10/12 in c-moll
Nocturne in f-moll, op. 55/1
aus den Balladen:
op. 23 in g-moll
op. 52 in f-moll

25. August 2002: Kammersänger Helmut Wildhaber (Tenor) und Walter Riemer (Klavier)

Dieses ursprünglich für 14. April geplant gewesene Konzert wurde zu einem triumphalen Erfolg für den Sänger, wobei insbesondere Schumanns Dichterliebe ein kaum zu überbietender Höhepunkt war. Des am 25. September 2002 hundert Jahre alt werdenden Jenö Takács wurde mit einem Liederzyklus gedacht, der vom Publikum mit großer Begeisterung quittiert wurde.

L.v. Beethoven:
An die ferne Geliebte, op. 98

Jenö Takács:
Der Sommer zerfiel, Liederzyklus nach Anni Pirch

Richard Strauss:
Lieder op. 17

L.v. Beethoven:
Adelaide, op. 46

Robert Schumann:
Dichterliebe, op. 48

Zugaben:

Robert Schumann: Mondnacht, op. 39 Nr. 5
Johannes Brahms: Meine Liebe ist grün, op. 63 Nr. 5
Widhaber / Riemer

8. September 2002: Klavierduo Eduard und Johannes Kutrowatz

Das fulminante Spiel des Brüderpaars wurde im ausverkauften Saal mit Begeisterung aufgenommen. Insbesondere wurden auch die Klangminiaturen des am 25. September 2002 hundert Jahre alt werdenden Jenö Takács vom Publikum sehr interessiert und positiv aufgenommen. Drei Zugaben rundeten das Programm der bestens gelaunten Brüder ab.

Franz Schubert:
4 Polonaisen D 599, op. 745
Duo a-moll op. posth. 144, D 947 "Lebensstürme"

Jenö Takács (zum 100. Geburtstag!):
aus: 4x4 Stücke für Klavier zu 4 Händen
- Park im Nebel
- Flute de Pan
- Erinnerungen an Zoltán Kodály
- Echo
- Die Stille antwortet

A. Dvorak
aus: Slawische Tänze op. 46
C-Dur (Presto)
As-Dur (Poco Allegro)
D-Dur  (Allegretto scherzando)
g-moll  (Presto)

Zugaben:

Brahms: Ungarischer Tanz Nr. 8
Takacs: Die Dorfmusik
J. Strauß: Annen-Polka

29. September 2002: Ensemble Piacere

Drei Damen (Eva Maria Kaukal, Irmtraut Freiberger und Eva Mock) spielten diverse Blockflöten bzw. Rankett und Gitarre und begleiteten Maria Brojer (Sopran) in einem Programm von der Renaissance bis ins 20. Jahrhundert:

Georg Philipp Telemann (1681 - 1767):
Kantate „Lauter Wonne, lauter Freude"

Johann Sebastian Bach (1685 - 1750):
Arie „Buß und Reu" aus Matthäus-Passion BWV 244

Marco Uccellini (ca. 1603 - 1680):
Aria Nona L’Emenfrodito Maritati insieme La Gallina e’l Cuccu fanno un bel concerto

Jacques Arcadelt (ca. 1505 - ca. 1568):
"O felici occhi miei"

Diego Ortiz (ca.1510 - ca. 1570):
Recercada segunda

Pierre Sandrin (ca. 1515 - ca. 1561):
"Doulce memoire"

Heitor Villa-Lobos (1887 - 1959):
Bachianas Brasileiras Nr. 1

Ferdinand Weiss (geb. 1933):
Die zerflederte Maus (1999). Sketch unter Verwendung von Motiven aus der „Fledermaus"

Georg Friedrich Händel (1685 - 1759):
Guardian Angels aus „The Triumph of Time and Truth"

Friedrich Keil (geb. 1957):
ZEN TRY FUGE - 21 (1997)

Georg Friedrich Händel (1685 - 1759):
Kantate „Pensieri notturni di Filli" HWV 134

12. Oktober 2002: Richard Harwood (Violoncello) and Dominic Harlan (Klavier)

Die beiden jungen englischen Künstler gaben einen hinreissenden Abend, der besonders durch ausdruckstarkes Spiel beider gekennzeichnet war. Der Pianist überraschte noch dazu mit einem in tadellosem Deutsch gehaltenen Einführungsvortrag über Debussys Sonate und errang schon damit die Herzen der Zuhörer im Sturm.

Claude Debussy (1862-1918):
Sonate

Ludwig van Beethoven (1770-1827):
Sonate No.2 in g-moll, op. 5/2

Martin Butler:
Siward’s River Song for solo ’cello (2001)

Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847):
Sonate No.2 in D-Dur, op.58

Zugabe:
David Popper: Hungarian Rhapsody op. 68